Gestern war ich im Wiener Zentralfriedhof nach der Suche von etwas anderes bei diesem Beitrag. Bei uns in Kuba sind die Friedhöfe beliebte Sehenswürdigkeiten für In- und Ausländer aufgrund ihrer Mausoleen, richtige Kunstwerken aus Marmor.
Für mich sind die Friedhöfe eine Wiederspiegelung der Kultur und Gewohnheiten der Völker, sowie von ihrer Geschichte, deswegen gefällt mir, sie zu besichtigen. Der Wiener Zentralfriedhof wurde im Jahr 1874 eröffnet, inzwischen wurde insgesamt sieben Mal erweitert, hat eine Fläche von ca. 2,5 km² und rund 330.000 Grabstellen mit etwa drei Millionen Verstorbenen. Demzufolge zählt er zu den größten Friedhofsanlagen Europas.
1863 beschloss der Wiener Gemeinderat die Errichtung eines Zentralfriedhofs, weit außerhalb der Stadt, der so großflächig sein sollte, dass seine Aufnahmekapazitäten nie oder zumindest erst in ferner Zukunft ihre Grenzen erreichen sollten.
Am Anfang war der Friedhof von der Bevölkerung nicht so beliebt und kaum besucht, dann beschloss der Gemeinderat im Jahr 1881 die Errichtung einer Ehrengräbenanlage und demzufolge wurden die sterblichen Überreste verschiedener prominenten Persönlichkeiten wie Ludwig van Beethoven und Franz Schubert von anderen Friedhöfen auf den Zentralfriedhof verlegt.
Der Zentralfriedhof liegt am südöstlichen Stadtrand, im Bezirk Simmering. Er hat immer noch eine zentrale Funktion, weil die Preise für die Grabstellennutzung erheblich günstiger sind als auf den anderen Wiener Friedhöfen.
Seit 1971 verfügt der Friedhof über einen eigenen Friedhofsbus, der halbstündlich durch das Friedhofsgelände fährt und jährlich von rund 60.000 Personen benutzt wird.
Im Wiener Zentralfriedhof befindet sich die Präsidentengruft, in der seit 1951 die Bundespräsidenten der Zweiten Republik beigesetzt werden. Bis jetzt wurden dort sieben Präsidenten begraben und ihren Namen sind auf der Deckplatte zur Gruft.